Wabenkröte
Pipa pipa (Große Wabenkröte)
Wabenkröte
Die in Südamerika vorkommende Wabenkröte erhielt ihren Namen wegen der wabenartigen Hautvertiefungen auf dem Rücken des Weibchens. Diese stellen den Brutort der Eier dar: Die Eier sinken in die "Wabenzellen" und werden zum besseren Schutz während der Entwicklung von einem Deckel eingeschlossen:
Wabenkröte: Embryo in Hauttasche
Der Embryo der Wabenkröte entwickelt sich gut geschützt in einer Hauttasche auf dem Rücken des Weibchens und wird während dieser Zeit über mütterliche Blutgefäße in den Hautwülsten ("Rand der Wabenzelle") mit Nahrung versorgt.

Wenn die Larven  zur selbständigen Nahrungsaufnahme befähigt sind, wird der Deckel bei einer Häutung des Weibchens abgestreift. Die Kaulquappen verlassen jedoch erst etwa 2,5 bis 4 Monate später das Muttertier. So lange jagen sie von der Mutter aus nach Würmern, Kleinkrebsen und Insektenlarven. Die Mutter dient dabei als "Omnibus", der die Jungtiere stets in nahrungsreiche Gewässer transportiert.

Die Eier gelangen bei der Paarung auf den Rücken des Weibchens: Während der Eiablage vollziehen Männchen und Weibchen eine Drehung um ihre Längsachse, bis sich die Tiere in Rückenlage befinden. So fallen die Eier zunächst auf den Bauch des Männchens. Durch einen Purzelbaum nach hinten gelangen die Tiere wieder in Bauchlage; hierbei besamt das Männchen die Eier und schiebt sie auf den Rücken des Weibchens, wo sie in den Hauttaschen landen. Etwa 15 Mal wird dieser Vorgang wiederholt, bis maximal 100 Eier in der "Wabe" platziert sind.

Die geringe Eizahl ist das Ergebnis der intensiven Brutpflege. Tiere, die sich um ihren Nachwuchs nicht kümmern, haben daher stets den Zwang, große Gelege zu produzieren, um das Überleben einiger Nachkommen zu sichern (vgl. Erdkröte: 3000-8000 Eier pro Jahr!).

Nach: LEXIKONINSTITUT BERTELSMANN (1982), Band 12, S. 217-219.

Simon Graser (2001)
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