Schutz
Durch die Errichtung vieler Kilometer Amphibienschutzzäune werden im Frühjahr hauptsächlich Erdkröten am gefahrvollen Überschreiten von Straßen gehindert. Dies setzt allerdings eine regelmäßige Betreuung des Zaunes voraus; auch Schüler sind an diesen nächtlichen Aktionen beteiligt.
Unsere Amphibien stellen wichtige Glieder zahlreicher Nahrungsketten dar. Ihr Aussterben würde daher eine Störung des biologischen Gleichgewichts  bedeuten. So würden z. B. viele Insekten und Schnecken so zahlreich, daß sie mit Giften bekämpft werden müssten. Dem Schutz der Amphibien sollte daher noch mehr Beachtung als bisher gewidmet werden. Folgende Schutzmaßnahmen sind üblich:

(1)     Bau von Amphibienschutzzäunen und Amphibientunnels
    Besonders die Erdkröte, aber auch andere Amphibienarten, begeben sich im Frühjahr von ihren Winterquartieren (meist Waldboden) zum Laichgewässer. Sehr häufig werden die Wanderwege von Straßen durchschnitten, und man kann ein Gemetzel auf den Straßen nur durch die Errichten von Krötenzäunen vermeiden. Allerdings müssen diese Zäune täglich betreut werden.
    Eine dauerhafte Absicherung von Übergängen besteht in der so genannten stationären Verbauung: Als "Zaun" dienen Betonbarrieren, an denen die wandernden Tiere zu einem Tunnel geführt werden, der unterirdisch die Straße quert. Die Baumaßnahmen sind sehr teuer, und leider werden häufig Straßen errichtet, ohne dass vorher eine Untersuchung der Amphibienpopulationen stattfindet. Ein nachträglicher Einbau von Tunnels ist besonders aufwändig und ließe sich in vielen Fällen vermeiden!

(2)     Sandgrubentümpel erhalten
    Kiesgruben stellen große Wunden in unserer Landschaft dar, doch sollte man sie nach der Ausbeutung nicht einfach wieder zuschütten, denn hier bilden sich zahlreiche kleine Tümpel, die Lebensraum für Pionierarten wie Kreuzkröte und Gelbbauchunke darstellen.

(3)     Abflachung von Gewässerufern
    Das Wasser an flachen Ufern erwärmt sich besonders stark und fördert dadurch die Entwicklung von Amphibienlaich. Außerdem können die erwachsenen Tiere das Gewässer hier leichter aufsuchen und nach dem Ablaichen wieder verlassen.

(4)     Entbuschung von Gewässerufern
    Die Ufer von Laichbiotopen sollten busch- und baumfreie Zonen enthalten, um die Sonneneinwirkung auf Amphibienlaich zu ermöglichen.

(5)    Feuchte Wiesen: nur eine Mahd im Jahr
    Wiesen, die im Frühjahr überflutet werden, sind bevorzugte Laichgewässer des Grasfrosches. Man sollte sie nur einmal im Jahr im Herbst abmähen, um den Fortpflanzungserfolg der Frösche nicht zu gefährden. Für solche Maßnahmen gibt es heute eine finanzielle Unterstützung der Bauern.

(6)    Errichtung von Amphibienteichen
    Selbst ein kleiner Gartenteich kann schon Lebensraum von Amphibien sein - hoffentlich erträgt der Nachbar das Sommerkonzert der Grünfrösche! Forstverwaltungen und die früheren Flurbereinigungsbehörden besinnen sich heute auf den Wert von Feuchtbiotopen und legen in großem Maßstab und in großer Zahl Laichgewässer für Amphibien an. Leider ist das Aussetzen von (Gold-)Fischen in diese Gewässer nicht selten. Dies ist nicht erlaubt und ökologisch auch nicht sinnvoll.
    
(7)     Keinen Torf kaufen
    Torf wird aus Mooren gewonnen, die vorher trockengelegt werden müssen. Auch wenn in Deutschland nur noch wenig Torf abgebaut wird, sollte man zur Verbesserung des Gartenbodens lieber fruchtbaren Kompost verwenden!

(8)    Weitere Versiegelung der Landschaft vermeiden
    Nach wie vor planen die Kommunen großflächige Bau- und Gewerbegebiete - häufig mitten in die Landschaft. Nur selten wird vorher gebührend auf Tier- und Pflanzenarten Rücksicht genommen. Der Raubbau an der Landschaft muss bald ein Ende finden; für neue Baumaßnahmen sind vermehrt Baulücken und Industrieruinen zu nutzen!

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