Laubfrosch
Hyla arborea
Laubfrosch

Kennzeichen
Größe max. 5 cm (kleinster einheimischer Froschlurch)
Pupille waagrecht, oval
Haut glatt, einfarbig grasgrün glänzend, manchmal auch gelb o. hellgrau: Farbwechsel möglich!
Bauchseite einfarbig weißlich
Schwarzer Flankenstreif: Vom Nasenloch über  Auge und Trommelfell zieht sich an der Flanke entlang einer schwarzer Streifen bis zur Hüfte, wo er in einer Schlinge endet
Kletteranpassung
Laubfrosch (Zeichnung von Johannes Heyn)
Finger- und Zehenspitzen mit scheibenförmigen Haftballen (Saugnapf-Effekt!)
Laubfrosch: Hinterfuß mit Haftballen
Schallblase nur beim Männchen; kehlständig. Die Männchen haben auch außerhalb der Paarungszeit eine bräunliche, faltige Kehle und lassen sich so von den Weibchen unterscheiden.

Männchen mit aufgeblähter, kehlständiger Schallblase
Laubfrosch: kehlständige Schallblase


Verbreitung in Deutschland
Ursprünglich im Tief- und Hügelland weit verbreitet, im Bergland bis 800m über NN. Heute meist nur noch inselartige Vorkommen. Verbreitungsschwerpunkte liegen u.a. im Nordosten Deutschlands und in Ostthüringen.

Verbreitung in Bayern:
Der Laubfrosch kommt in ganz Bayern vor, allerdings nie mit großer Häufigkeit.

Häufigkeit im Landkreis Bamberg:
Jahr
Anzahl
Die Tabelle gibt die Zahl der  bei den Krötenaktionen gefundenen Laubfrösche an. Man kann daraus kaum eine Aussage über den Bestand an Laubfröschen ableiten, da bei der Krötenaktion Laubfrösche nur an besonders warmen Abenden gegen Ende der Laichsaison der Erdkröte gefunden werden.

Beispiel: In Sandhof werden in der Statistik stets nur Einzeltiere aufgeführt. Bei einer Stichprobe am Abend des 2. Mai 2001 wurden bei einer Außentemperatur von 18°C am Obereren Haussee (etwa 1 ha Wasserfläche) 40-50 rufende Männchen festgestellt. (Die genaue Zahl   lässt sich nur schwer feststellen, da die Tiere manchmal längere Rufpausen einlegen.)
1989
3
1990
5
1991
36
1992
-
1993
33
1994
21
1995
37
1996
-
1997
13
1998
2
1999
8
2000
15
2001
37
2002
-
2003
10
2004
6


Lebensraum:
   Waldränder
   feuchte Wiesen
   Sümpfe
   Röhricht
   Laichplatz: bevorzugt pflanzenreiche Gewässer mit Ufergebüsch, also Weiher, Teiche und Altwässer

Lebensweise:
   als einziger einheimischer Frosch mit Klettervermögen: Mit Hilfe seiner Haftballen kann er sogar senkrechte Wände hochsteigen!
   überwiegend nachtaktiv; sonnt sich aber tagsüber gern

Ruf:
Äpp,äpp,äpp   (4-6 mal pro min.; sehr laut)
Die kehlständige  Schallblase ist sehr groß, beim Rufen größer als der Kopf! Entsprechend laut ist der Ruf!  
Laubfrosch, Angstruf ausstoßend - im Hintergrund Balzruf
Ruf zum Abhören: http://www.amphibien.at/arborea.htm

Balz und Fortpflanzungsverhalten
   Die Laichzeit ist von Anfang /Ende April - Juni.  
   Eier: kleine kugelige Laichballen mit 150-300 Eiern

Larven:  
   ohne äußere Kiemen
   Augen außen am Rand
   Kugeliger goldener ungesprenkelter Bauch
   Im Frühstadium von oben wie ein Cellokasten
   Ausgewachsene Larve im Durchschnitt  42 mm
   oberer Flossenraum  weit vorne am Rumpf ansetzend
   Verlassen des Laichgewässers zwischen Juli und Anfang September

Nahrung:
   Fliegen
   Mücken
   Käfer
   Raupen
   Spinnen

Feinde:
   Schlangen
   Raubtiere
   Stelz- und Greifvögel

Abwehrverhalten:
   Starke Schleimabsonderung
   Abwehrlaute

Geschlechtsreife:
Männchen: mit 1 Jahr, Weibchem: meist mit 2 Jahren

Höchstalter: 22 Jahre

Gefährdung durch
   Rodung von Feldgehölzen
   Zuschütten von Kleingewässern

(Zusammenstellung: Johannes Heyn)
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