Feuersalamander
Salamandra salamandra
Feuersalamander (Foto: Christian Strätz)
Kennzeichen
Färbung lackschwarz, mit gelben (bis orangefarbenen) Flecken
Unterarten Salamandra salamandra salamandra:
mit gelben Flecken
Salamandra salamandra terrestris
(Fleckenstreifiger Feuersalamander):
mit gelben Längsstreifen
Länge bis 20 cm
Schwanz runder Querschnitt
Kopf   mit auffälligen, fast immer gelben Ohrdrüsen (Parotiden), erkennbar an den Poren:

  
Verbreitung in Deutschland:
waldreiche Mittelgebirge
Verbreitungskarte

Verbreitung in Bayern:
In Bayern im südwestlichen Alpenvorland und Tertiärhügelland fehlend.
  
Häufigkeit im Landkreis Bamberg:
Zahl der bei der Krötenaktion gefundenen Feuersalamander:
Jahr
Anzahl

Bei der Krötenaktion wird der Feuersalamander nur in Ausnahmefällen gefunden, wie diese Auflistung zeigt.
1994
3
1996
1
2000
1
2001
-
2002
-
2003
-
2004
-

Am häufigsten findet man im Landkreis Bamberg den Feuersalamander im Albtrauf, d. h. am Steilanstieg zum Fränkischen Jura. Hier gibt es Buchenwälder und zahlreiche Quellbäche - ideale Voraussetzungen für den Feuersalamander. (Siehe auch Gefährdung!)

Lebensraum:
schattige Laubwälder (bevorzugt Buchenwälder)

Lebensweise:
   Winterstarre: Oktober bis März
   Winterquartier: Felsspalten, Bergwerksstollen, Waldboden in frostfreier Tiefe
   streng nachtaktiv: nächtliche Wanderungen zur Nahrungssuche
   Sommerpause im Juli-August: Während des Sommers findet man Feuersalamander nur bei Regen, am Morgen oder bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Ruf: ???
Schwanzlurche gelten als stumm.
Balz und Fortpflanzungsverhalten
   Laichzeit: Mitte Februar bis Ende Mai
   Laichplätze: Quellbäche, Waldtümpel, Wasser gefüllte Wagenspuren. Das Wasser sollte klar und nährstoffarm sein und Temperaturen unter 10°C aufweisen.
   Paarung an Land ähnlich wie beim Alpensalamander mit folgenden Elementen:
a) Paarungslauf: Männchen jagt Weibchen.
b) Unterkriechen: Das Männchen kriecht unter das Weibchen.
c) Festhaken: Das Männchen verhakt sich mit seinen Vorderbeinen an den Oberarmen des Weibchens.
d) Absetzen der Spermatophore: Das Männchen setzt unter seitlichem Schwenken des Hinterkörpers ein Samenpaket am Boden neben dem Weibchen ab.
Feuersalamander: Spermatophore

Spermatophore des Feuersalamanders:
Der untere Teil besteht aus einer Gallertmasse; nur im oberen Teil befinden sich Spermien.

Zeichnung von Simon Graser nach einer Vorlage in NÖLLERT 1992, S. 40.
e) Aufnahme der Spermatophore in die Kloake des Weibchens
Vgl. GÜNTHER; S. 95.
   Eier: ca. 70/Weibchen. Keine Eiablage:
   lebendgebärend: Die Larven werden im Körper des Weibchens ausgebrütet: Larviparie! Die Larven schlüpfen aus dem Ei, während sie vom Weibchen im Laichgewässer ausgesetzt werden.  
Feuersalamander: Larve (Foto: Jürgen Gerdes)
Die neugeborene Larve des Feuersalamanders ist bereits weit entwickelt (Besitz von Beinen!).


Larven:
   Lebensraum: Oberlauf von Bächen in Laubwaldregionen (sauberes Wasser!)
   Nahrung: Insektenlarven
   Atmung über äußere Kiemen
   Metamorphose mit etwa drei Monaten, danach Verlassen des Gewässers

Nahrung:
   Insekten
   Spinnen
   Tausendfüßler
   Asseln
   Würmer
   Nacktschnecken

Feinde:
Erwachsene Tiere haben durch ihre Giftigkeit kaum Feinde. Die höchste Gefährdung geht vom Menschen aus, der Lebensräume zerstört oder mit gefährlichen Straßen durchschneidet.

Abwehrverhalten:
   wirksamer Fraßschutz durch das Hautgift Salamandrin
   Warntracht: Die auffällige gelb-schwarze Hautmusterung signalisiert Giftigkeit.

Geschlechtsreife:
???

Höchstalter: 43 Jahre

Gefährdung   
durch Autoverkehr: Im Landkreis Bamberg existiert ein Gemeindeverbindungsweg zwischen den Ortschaften Burglesau und Gräfenhäusling, der am Wochenende auch von zahlreichen "Naturfreunden" mit dem Auto genutzt wird. Dann gibt es bei feuchtem Wetter  regelmäßig ein Gemetzel unter Feuersalamandern.
(Nach oben!)

(Zusammenstellung: Philip Schnabel)
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